Geraer Sportstätten: Weniger ist manchmal mehr

Gemäß der geltenden Benutzungs- u. Entgeltordnung für kommunale Sportstätten fordert die
Stadt Gera von den Sportvereinen ein Entgelt für die Nutzung der Sportstätten zu Werbezwecken.
Im Jahr 2022 beliefen sich die aus Werbung an und in Sportstätten resultierenden Einnahmen der
Stadt Gera auf 1199,57 EUR. Der Anteil der Sportvereine daran betrug 224,57 EUR.
Man könnte daraus verschiedene Schlussfolgerungen ziehen. Entweder, die Stadt treibt die
Gelder nicht genügend ein bzw. es sind z.B. nicht alle Werbeflächen registriert oder die Vereine
sind in Sachen Werbung inaktiv. Verwaltungsseitig wurde im Ausschuss für Kultur und Sport eine
Prüfung bereits zugesagt.
Wir vermuten, es handelt sich um eine Mischung aus beiden. Sicherlich will die Stadt den
Verwaltungsaufwand so gering wie möglich halten, um Einnahmen zu generieren. Man kann es
aber auch den Vereinen nicht verdenken, dass man auf Werbung in und an Sportstätten
verzichtet, wenn man einen Anteil dann an die Stadt abführen muss. Gerade die Vereine müssen
immer mehr darauf achten, dass Aufwand und Nutzen in einem gesunden Verhältnis stehen.
Aus unserer Sicht wäre es angebracht, darüber nachzudenken, es den Vereinen zu ermöglichen,
Einnahmen aus Werbung an und in ihren Sportstätten zu generieren, ohne dann etwas an die
Stadt abführen zu müssen.
„Ich denke, hier könnte man eine win-win-Situation erzielen. Die Stadt könnte
Verwaltungsaufwand minimieren, der gleichzeitige Einnahmeverlust ist marginal und die Vereine
könnten sowohl zusätzliche Einnahmen generieren als auch ihre Attraktivität bei Sponsoren
steigern.“ schätzt Sandra Raatz als Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Sport ein und
ergänzt „Den gleichen Ansatz könnte man auch für Eintrittsgelder anwenden, denn hier kann die
Stadt bei Sportveranstaltungen, bei denen durch die Veranstalter Eintrittsentgelte erhoben
werden, vom Veranstalter eine umsatzabhängige Beteiligung an den Eintrittseinnahmen verlangen.
Ich vermute, dass das Aufwand-Nutzenverhältnis hier ähnlich ist. “
Im Sinne der Sportvereine ist es dabei wichtig, dass es durch eine eventuelle Änderung dieser
Regelungen nicht zu Einschränkungen bei der Sportinfrastruktur und deren Nutzung kommt. Es
gilt, den en Vereinen mehr Eigenverantwortung zu geben, die Regelungen einfach zum gestalten
und daraus auch wirtschaftlicher Nutzen gezogen werden kann. Die bisherigen Regelungen
führten immer wieder zu Diskussionen und Unzufriedenheit bei den Vereinen.
Sandra Raatz
Fraktion FÜR GERA
V.i.S.d.P.